KULTUR

Geschichten für 100 Jahre

Paulina Marciniec

Kinderhörbücher, Fantasy- und Frauenromane. So vielseitig sind die Ideen von Rena Hardt-Hardtloff .

Grüne Weiden mit Pferden, Sonnenschein und Vogelgezwitscher. Das ist der inspirierende Fenster Ausblick von der Autorin Rena Hardt-Hardtloff (52) aus Großenkneten. Schon 1994 ermunterte sie ihr kleiner Sohn nicht nur vorzulesen, sondern sich selbst Geschichten auszudenken. Sie hatte sofort unendlich viele Ideen auf Lager und möchte deswegen mindestens 100 Jahre alt werden, um all diese zu Papier zu bringen. Nachdem Hardt-Hardtloff sich eine Weihnachtsgeschichte für die Gemeinde Großenkneten ausgedacht und vorgelesen hatte, entdeckte sie der Knabe Verlag 2007 mit ihren „Geschichten aus dem Wuddelwald“.

Aus diesen Geschichten sind vier Hör- und Malbücher geworden, die von der Radiomoderatorin Imme Tröger gelesen werden.

Grenzenlose Fantasie

Danach verschlug es die Autorin in die Fantasy Welt. Es folgte die Trilogie „Termonia“. „Ich lasse mich nicht gern in Schubladen stecken und möchte beim Schreiben flexibel bleiben“, erklärt Hardt- Hardtloff. Sie bezeichnet sich selbst als „verrückte Märchentante“ und liest Fantasyromane wie Harry Potter, Herr der Ringe und schaut gern die Fantasy Serie „Game of Thrones“. Ihr Lieblingsautor ist Walter Moers, Autor von „Das kleine Arschloch“ und „Käpt’n Blaubär“. Er würde einzigartige Figuren kreieren in seinen Romanen rund um „Zamonien“. Diese seien schräg und neu. Sowas möchte Hardt-Hardtloff ebenfalls für ihre Leser mit ihren Figuren erschaffen. Das Schreiben für Kinder und Jugendliche sei schwieriger als für Erwachsene, meint sie. Man müsse hier genau auf die Wortwahl achten, ohne mit dem erhobenen, pädagogischen Zeigefinger zu arbeiten.

Frecher Frauenroman

Ihr neustes Buch „Männer sind Frauensache“ schlägt wieder eine ganz andere Richtung ein. Es ist ebenfalls das erste Buch, das sie unter ihrem Pseudonym Rena Hardt Hardtloff veröffentlicht hat. Dieses setzt sich aus der Abkürzung von Renate und dem Nachnamen ihres Vaters Hans Hardt-Hardtloff zusammen. Ihr Vater war ein bekannter Schauspieler, insbesondere in der DDR. Von ihm hat die Autorin wohl die künstlerische Seite geerbt. Das Pseudonym hat sie gewählt, um sich von dem Genre Kinder- und Jugendbücher abzugrenzen. Das Buch sei ein frecher Frauenroman und eine Hommage an ihre Heimatstadt Potsdam, sagt Hardt-Hardtloff.

Kopfkino für den Urlaub

Die Großenkneterin erzählt freudestrahlend: „Es ist mein erstes ganz eigenes Baby – ohne Verlag. Ich habe die Geschichte zum Unterhalten und Abschalten geschrieben – ideal für den Urlaub. Es sind 170 Seiten Kino für den Kopf.“ Die Figur Christoph, der schwule beste Freund, hat es ihr besonders angetan. Er sei zwar ein Klischee, aber zugleich ehrlich, loyal und liebenswert. Ihn würde sie sich als Freund im echten Leben wünschen. „Manchmal braucht man jemanden, der einem die Wahrheit sagt. Auch wenn es weh tut“, macht Hardt-Hardtloff deutlich.

Zukunftsaussichten

Unzählige Ideen schlummern noch auf ihrer Festplatte. Ihr nächstes geplantes Buch wird wohl wieder ein Roman für Erwachsene. Hardt-Hardtloff sagt: „Ich möchte nicht zu viel verraten. Es wird richtig frech werden. Rund um das Thema „Baggerbörsen“ im Internet.“ Parallel wird sie sogar noch an einer weiteren Fantasy-Geschichte arbeiten, die eine Persiflage werden soll. Wann genau die Bücher erscheinen, ist noch unklar. Hardt-Hardtloff fügt noch hinzu: „Ich bin eine Bauchschreiberin. Manchmal überkommt es mich dann einfach und ich kann los schreiben.“

All ihre Werke kann man online unter www.hardt-hardtloff.de/shop  bestellen. Ihr aktuelles Buch gibt es außerdem beim Schreibwarenhandel „Freese“ in Wardenburg und bei „Dieken“ in Großenkneten.