DKZV war gestern heute heißt es: Schreibe Bücher, ohne den Stift zu bewegen

Pseudo Verlage, oder wie man von der Eitelkeit der Menschen gut leben kann

Dieses Thema begleitet mich in meinem Autorendasein nun schon seit Jahren und es scheint nicht enden zu wollen. Als ich anfing zu schreiben, das war 1996, wenn ich mich recht erinnere, lief ich damals Gefahr, einem solchen Pseudoverlag auf den Leim zu gehen. Zum Glück las ich das Kleingedruckte, welches im Zusage-Anschreiben stand und habe schon damals für mich erkannt, dass geht nicht mit rechten Dingen zu.

Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen:
Ein Verlag zahlt seinen Autoren Honorar. Kein Autor sollte für eine Veröffentlichung zur Kasse gebeten werden!!
Im Laufe der Jahre schossen solche „Verlage“, wie Pilze aus dem Boden und mittlerweile findet man sie sogar schon, mit Ständen auf den Buchmessen, was mich doch sehr mürrisch stimmt. Und es gibt immer wieder Autoren, die dennoch diesen Unternehmen ins Netz gehen, nämlich weil sie unbedingt und um jeden Preis ihre Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln sehen wollen.
Im Zuge des Selfpublishing, ist es heute viel einfacher sein eigenes Werk zu publizieren, was ich persönlich gut finde, denn beim Selfpublishing ist man sein eigener Herr und verdient allein, an seinem Werk.
Soweit, so gut
Kürzlich stolperte ich nun über einen „Verlag“ (ich schreibe dieses Wort absichtlich in Anführungsstrichen, weil es eigentlich kein Verlag, im Sinne von Verlag ist) der mit folgendem Slogan wirbt:

"SPRECHEND AUTOR WERDEN: DEIN BUCH ENTSTEHT IM INTERVIEW. Schreibe Bücher ohne den Stift zu bewegen oder wochenlang vor dem Monitor mit weißen Seiten zu kämpfen. In weniger als 10 Stunden."

 

Allein das lässt mir schon mal die Haare zu Berge stehen.  Sprechend Autor werden, kostet übrigens mal eben 950, 00 €
Das hat rein gar nichts mehr mit dem Schreiben zu tun.
Was ist nur los in der Buchszene? Das Schreiben als solches verliert immer mehr an Bedeutung, damit solche Unternehmen die schnelle Kohle machen können. Unfassbar. Ist dies jetzt die nächste Generation? Schreiben wir nun nicht mehr selber, sondern erzählen unsere Geschichte jemanden, der das Ganze dann für uns hübsch in Buchform bringt? Ist das jetzt eine neue Art potenzielle, naive Autoren ins Netz zu locken? Eine neue Stufe Pseudoverlage? Ich bin sehr frustriert gerade
und kann nur inständig an die Schreiberlinge da draußen appellieren. :

Bitte Leute, wenn ihr unbedingt eure Geschichten in ein Buch packen wollt, dann tut dies bitte höchst selber. Setzt euch hin, arbeitet eure Story aus und schreibt sie nieder. Plottet, recherchiert, zerbrecht euch den Kopf, formuliert, spielt mit den Worten, seit kreativ, lernt dabei das Handwerk und wachst an euren Aufgaben. Denn das ist es, was das Schreiben und einen Autor ausmacht.

 


Ich verweise, wie ich es schon immer tue und auch weiterhin tun werde auf FAIRLAG – Das Aktionsbündnis für faire Verlage 

Dieses Aktionsbündnis: und ich zitiere:

" ist eine Initiative der deutschen, österreichischen und schweizerischen Autorenverbände. Es setzt sich für faire Verlagsbedingungen ein. Das Bündnis warnt ausdrücklich vor Veröffentlichungen in Bezahlverlagen, die in Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Kundenmagazinen und Literaturforen mit Anzeigen wie „Autoren gesucht“ und der Aussicht auf Veröffentlichung werben, wenn Sie einen finanziellen Beitrag leisten. Solche Unternehmen kehren das Verlagsprinzip um. Das unternehmerische Risiko einer Publikation liegt in diesem Fall ausschließlich bei Ihnen. Branchenübliche Verlagsleistungen wie Lektorat, Buchgestaltung, Druck und Vertrieb sind allerdings auch dann nicht garantiert. Eigenfinanzierte Bücher werden beispielsweise nicht im Buchhandel vorrätig gehalten."


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